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Meldungen

Rostock - 20.12.2007 Neuvermessung der Kadetrinne abgeschlossen
Rostock - 06.09.2007 Erste Ergebnisse zur Neuvermessung "Kadetrinne"
Rostock - 23.07.2007 Sicherheit im Seeverkehr - "Kadetrinne" wird neu vermessen

Details zur Kadetrinne

Freitag, 7 September 2007

Kadetrinne - Bild vom 09.08.2006
Die so genannte Kadetrinne (dänisch: Kadetrenden) ist ein Seegebiet in der Mecklenburger Bucht der Ostsee zwischen der deutschen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und der Insel Falster auf dänischer Seite.

Koordinaten: 54° 27′ 10" n. Br., 12° 11′ 41" ö. L. Tiefe: zwischen 11 und 30 Meter Länge: ca. 20 Seemeilen

Navigation

Die Kadetrinne gilt als eine der schwierigsten und gefährlichsten Gewässer der gesamten Ostsee. Sie hat einen sehr hügeligen Meeresboden mit teils steilen Kanten. Unter anderem wegen des Gedser Riffs auf der dänischen Seite der Rinne verringert sich der schiffbare Bereich an der schmalsten Stelle je nach Tiefgang der Schiffe zwischen 500 bis 1000 Meter; gleichzeitig wird ein Kurswechsel von etwa 90° erforderlich.

Verkehrsaufkommen

Die Ostsee weist bereits heute 7 Prozent des weltweiten Seetransportaufkommens aus. Bis 2015 wird sich das Transportaufkommen voraussichtlich verdoppeln - der Öltransport sogar vervierfachen. Dies erklärt sich durch vergrößerte Ölhäfen am Finnischen Meerbusen und die erhöhte Durchfahrten russischer Öltanker.

Die Kadetrinne zählt zu den am stärksten befahrenen Seewegen Europas. Sie wird jährlich von etwa 65.000 Frachtschiffen, Tankern, Fähren und Fischtrawlern befahren.

Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit

In der Kadetrinne ist es immer wieder zu Vorfällen mit tiefgehenden Schiffen gekommen. So sind Schiffe aufgelaufen und festgekommen, weil sie den in Seekarten ausgewiesenen tiefsten Schifffahrtsweg nicht genau einhielten. Viele der Schiffe befördern umweltgefährdende Güter und führen große Treibstoffmengen mit sich, die im Falle eines Auflaufens ein großes Gefahrenpotential für die maritime Umwelt darstellen.

Maßnahmen des Bundes, die gemeinsam mit Dänemark und der Kommission für den Meeresumweltschutz des Ostseegebietes (HELCOM) auf den Weg gebracht wurden:

2001 Herausgabe einer neuen BSH-Seekarte, in der es eine zusätzlichen Markierung der 17-Meter-Tiefenlinie gibt; damit wurde tiefgehenden Schiffen eine zusätzliche Hilfestellung gegeben, um den flachen Teil des Schifffahrtsweges zu meiden; 2002 Verlängerung des von Nordosten kommenden Tiefwasserweges in Richtung Süden und neue Kennzeichnung des Tiefwasserweges durch zusätzliche Betonnung; 2002 Maritime Verkehrsüberwachung mit Hilfe der AIS-Technologie (Automatisches Schiffsidentifizierungs-System) durch die Verkehrszentrale Warnemünde; 2006 In Kraft tritt eine international festgelegte Wegeführung, die auf eine gemeinsame Routen-Empfehlung aller Ostsee-Anrainerstaaten zurückgeht. Dies bringt zwei wesentliche Änderungen in den deutschen Seegebieten mit sich: das zwischen der Küstenlinie Fischland/Darß und dem Verkehrstrennungsgebiet südlich Gedser (Kadetrinne) gelegene Seegebiet wurde zur Küstenverkehrszone, die generell Fahrzeugen von weniger als 20m Länge, Segelfahrzeugen und fischenden Fahrzeugen vorbehalten ist. Einrichtung eines neuen Verkehrstrennungsgebietes nördlich von Rügen etwa 12 sm von Kap Arkona für den „Durchgangsverkehr“, d.h. entgegen gesetzte Verkehrsströme werden wie im Straßenverkehr durch separate Fahrbahnen auseinander gehalten.

Vorsorge

Kontinuierliche Seevermessung und Wracksuche durch das BSH Kontinuierliche Präsenz von WSV-Schiffen im Seegebiet Kadetrinne zur Beobachtung und Erfassung des Verkehrsgeschehens; Leistungsfähige Notschleppkapazitäten durch ständige Alarmbereitschaft dreier Notschlepper (stationiert in Rostock, Saßnitz, Kiel); außerdem zwei Mehrzweckschiffe; Notliegeplatzvereinbarung zwischen BMVBS und Küstenländern, zur unmittelbaren Anweisung eines Liegeplatzes für in Not geratene Havaristen durch das Havariekommando;

Wrackfunde

Anzahl in der Kadetrinne: ca. 30 (inkl. Gedser Riff) Anzahl in der gesamten Ostsee: ca. 900 Anzahl in Nord- und Ostsee insgesamt: 2500 Anzahl der DENEB- Wrackfunde Nord- und Ostsee: ca. 120 neue Objektfunde seit 1995

Weitere Maßnahmen für den Umweltschutz

Seit 1. Juli 2006 zählt die Ostsee zu den besonders schützenswerten Meeresgebieten (Particularly Sensitive Sea Areas, PSSA). Seit Mai 2006 gelten strengere Abgasvorschriften für die Schifffahrt in der Ostsee. Schiffe dürfen dort nur noch Schweröl mit einem maximalen Schwefelgehalt von 1,5 Prozent verwenden. Weltweit gilt noch ein Grenzwert von 4,5 Prozent.

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