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Nachrichten - Meldungen - NewsFreest, 25.04.2009

Der neue Seenotkreuzer für die Greifswalder Oie heißt EUGEN

Bilder & Informationen: SK 31
SK 31 in Warnemünde
Foto: 05.02.2009
19,90 Meter lang, 22 Knoten schnell und nur 1,30 Meter Tiefgang

EUGEN ist der Name des neuen Seenotkreuzers der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger). Das knapp 20 Meter lange Spezialschiff ist am Sonnabend, dem 25. April 2009 im Hafen von Freest (Mecklenburg – Vorpommern) getauft worden. Das im Heck mitgeführte Tochterboot heißt HUBERTUS.

Mit der Namengebung würdigen die Seenotretter das erneute großzügige Engagement eines Förderers aus Bayern, der schon in der Vergangenheit durch Zuwendungen den Bau der Seenotrettungsboote WOLTERA / Station Juist und KONRAD-OTTO /Station Kühlungsborn ermöglicht hat - eine in der Geschichte der DGzRS wohl einmalige und selbstlose Geste. Die Verbundenheit zur Seefahrt und auch zur Seenotrettung hat Familientradition. Die Schwestern Antonia (16) und Madeleine (14) Helms aus Bremen tauften Seenotkreuzer und Tochterboot traditionell mit den Worten: „Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt und deiner Besatzung stets eine sichere Heimkehr.“

Antonia und Madeleine sind die Enkeltöchter des früheren Vorsitzers der DGzRS, Hermann C. Helms – und die Urenkelinnen von Hermann Helms, der von 1943 bis 1980 dem Seenotrettungswerk ehrenamtlich vorstand und in dieser Zeit nicht zuletzt maßgeblich am Wiederaufbau der DGzRS-Rettungsflotte beteiligt war. Das 19,90 Meter lange und 38 Tonnen verdrängende Spezialschiff hat in den vergangenen Wochen ein umfangreiches Erprobungsprogramm in Nord- und Ostsee unter zeitweise schweren Wetter– und Seegangsbedingungen absolviert. Dieses 1660 PS starke und 22 Knoten (ca. 40 km/h) Spezialschiff wird auf der Station Greifswalder Oie eingesetzt. Der Seenotkreuzer wird von einer drei Mann starken Besatzung gefahren. Vormann ist Hartmut Trademann. Er hatte zuvor das Kommando auf der bewährten FRITZ BEHRENS (23 m Länge), die ausgemustert worden ist.

Die Anforderungen an das neue Schiff liegen gezielt im Einsatz im küstennahen Bereich auch bei geringen Wassertiefen. Mit einem Tiefgang von lediglich 1,30 Meter kann die EUGEN vor allem in Revieren eingesetzt werden, in denen größere Seenotkreuzer auf ihr Tochterboot angewiesen sind. Selbstverständlich verfügt die EUGEN auch unter extremen Wetterbedingungen im freien Seeraum über ein hohes Maß an Sicherheit – wie alle Einheiten der Rettungsflotte. Auf ein Wohndeck, wie es bislang auf Seenotkreuzern eingerichtet wurde, haben die Konstrukteure verzichtet. Die Besatzung lebt nicht an Bord, sondern im Stationsgebäude auf der Insel. Innerhalb kürzester Zeit kann der Seenotkreuzer besetzt werden und zum Einsatz auslaufen. Weitere besondere Merkmale dieses in der bewährten Netzspanten-Bauweise konstruierten Schiffstyps sind der ergonomisch gestaltete Arbeitsplatz sowie eine umfassende Ausrüstung für die medizinische Erstversorgung an Bord. Eine Feuerlöschpumpe mit einer Förderleistung von 2300 Liter/min. kann bei Bränden auf See eingesetzt werden. Ein Novum stellt das elektrische Bordnetz mittels Datenbussystems dar. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Leitungssystem zum Austausch von Daten und Energie zwischen Steuerelementen und elektrischen Systemen, wie dies in einem Computer, aber auch in Flugzeugen und immer häufiger in komplexen Maschinen und modernen Kraftfahrzeugen geschieht. Neben der erhöhten Betriebssicherheit führt dies zu einer deutlichen Gewichtseinsparung.

Neu ist auch der zum Einsatz kommende Typ eines offenen Arbeitsbootes in der für die Seenotkreuzer typischen Heckwanne mit Klappheck. Aufgrund der kompakten Maße des Seenotkreuzers stehen nicht der Platz und die Tragfähigkeit für ein den Anforderungen der DGzRS gerecht werdendes Tochterboot zur Verfügung. Zu Gunsten des erreichbaren geringen Tiefgangs des Seenotkreuzers wurde hierauf bewusst verzichtet. Mit dem neuen, 37 Knoten (ca. 68 km/h) schnellen „Arbeitsboot“ HUBERTUS verfügt die EUGEN dennoch über ein leistungsfähiges Einsatzmittel zur Assistenz bei Einsätzen bzw. zum Befahren von Flachwassergebieten.

Bei der Wahl des Rumpfes der neuen Seenotkreuzer wurde auf eine im Prinzip bewährte Form zurückgegriffen, die bereits vor 40 Jahren entworfen worden ist und kennzeichnend für vier der ehemaligen 19-m-Seenotkreuzer war. Durch Optimierung der Linien ist es gelungen, die außer-gewöhnlich gute Seetüchtigkeit trotz einer moderaten Erhöhung der maximal erreichbaren Geschwindigkeit beizubehalten. Bewusst wurde auf eine noch höhere Geschwindigkeit verzichtet, da sich diese zu Lasten der Seetüchtigkeit und damit der Sicherheit hätte auswirken können. Der Hauptmotor ist weitestgehend frei von Nebenaggregaten und steht damit praktisch ausschließlich für den Antrieb des hochfesten Propellers aus Kohlefaser zur Verfügung. Dies kommt den Manövriereigenschaften und vor allem der Betriebssicherheit zu Gute. Ein ausgefeiltes hydraulisches System sorgt dafür, dass im Normalbetrieb immer ausreichend Energie für das elektrische Bordnetz, die Feuerlöschpumpe oder den Bugstrahler vorgehalten werden kann. Bei Ausfall der Hauptmaschine steht zudem ein hydraulischer Hilfsantrieb zur Verfügung, um den Seenotkreuzer sicher aus einem Gefahrenbereich und zurück in den schützenden Hafen zu fahren. Selbstverständlich ist dieser neue Fahrzeugtyp wie alle Seenotkreuzer als Selbstaufrichter im Falle des Durchkenterns konzipiert. Gemeinsam mit der Fassmer-Werft wurde ein aufwendiger Kenterversuch durchgeführt, der die Berechnungen der Konstrukteure bestätigte: Innerhalb kürzester Zeit richtete sich der kieloben im Wasser liegende Rumpf von selbst wieder auf. Eine Seite Zurück

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