A 20 bei Tribsees wird weitergehend untersucht -
zusätzliche Maßnahmen werden vorsorglich geprüft
A 20 bei Tribsees / Bild: 30.09.2017An der Autobahn 20 auf dem Damm an der Trebeltalbrücke wird nun vorsorglich auch die Fahrbahn in Richtung Stettin vermessungstechnisch auf Setzungen kontrolliert. Das heißt, neben der Überwachung durch das Personal der Autobahnmeisterei Süderholz führt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr wöchentlich Höhenmessungen an der Fahrbahn durch. Nach derzeitigem Stand kann der Verkehr auf dieser Fahrbahn auf den zwei provisorisch eingerichteten Spuren, eine pro Richtung, erst einmal weiterrollen.
Außerdem wird das Landesamt für Straßenbau und Verkehr ein weiteres umfangreiches Gutachten beauftragen, mit dem einerseits die konkrete Schadensursache näher ermittelt und zudem der Untergrund des gesamten Damms auf einer Länge von ca. 1000 Metern untersucht werden soll. Dabei werden vorsorglich mögliche Setzungen der zweiten Fahrbahnhälfte mit betrachtet. Mit den Ergebnissen des ersten Gutachtens, das im August beauftragt worden war, wird in diesem Monat gerechnet.
Bis beide Gutachten vorliegen, werden bereits vorsorglich Maßnahmen geprüft, die veranlasst werden müssten, wenn auch die zweite Richtungsfahrbahn von Setzungen betroffen wäre.
"Wir haben uns dabei keine Denkverbote auferlegt und versuchen, für jeden denkbaren künftigen Fall ausreichend vorbereitet zu sein", beschreibt Landesverkehrsminister Christian Pegel die derzeit breit angelegten Vorprüfungen der Straßenverkehrs- und -baubehörden.
So werde - vor allem falls sich auch die zweite Fahrbahn als nicht ausreichend tragfähig fest erweisen sollte - geprüft, ob es kurzfristig umzusetzender bzw. erforderlicher Maßnahmen bedarf wie eine weitere Absenkung der Höchstgeschwindigkeit oder die Sperrung für den kompletten LKW-Verkehr, um die Belastung des Damms zu verringern. Für den eventuellen Fall, dass Letzteres erforderlich werden sollte, prüfen die zuständigen Behörden vorsorglich gegebenenfalls benötigte Umleitungsstrecken.
Ergänzend werden vorsorglich auch nur mittelfristig umzusetzende Maßnahmen wie der Bau einer ca. 100 Meter langen Behelfsbrücke im Bereich des bereits gesperrten Bereichs in Richtung Rostock geprüft. Damit könnte die Zeit überbrückt werden, bis eine dauerhafte neue Konstruktion als Ersatz für den absackenden Damm gebaut werden konnte.
Die Fachbehörden müssen aber auch das weitgehendste Szenario prüfen. Sofern dieses eintreten sollte, müsste man sich mit den zuständigen Straßenbehörden auch auf eine Vollsperrung des betroffenen Autobahnabschnitts und die Ausweisung ggf. großräumiger Umleitungen über Bundesfern- und Landessstraßen vorbereiten.
"Wir sind äußerst bestrebt, die Befahrbarkeit der Autobahn mindestens für den PKW-Verkehr zu gewährleisten, auch wenn dies langsamer und auf weniger Spuren möglich ist als üblich", sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel und fügt hinzu: "Wir können aber zurzeit die Entwicklung des Zustands der Autobahn in den kommenden Tagen und Wochen nicht sicher voraussagen und müssen uns deshalb auf alle denkbaren Szenarien vorbereiten."
Er weist auch noch einmal darauf hin: "So lange die oben genannten Gutachten nicht vorliegen, sind keine verlässlichen Aussagen zu Umfang, Dauer und Kosten der erforderlichen Reparaturarbeiten möglich."
PM: MV / 05.10.2017
Bilder: gemo-netz